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Herzlich Willkommen auf meinem Blog!




Hier schreibe ich über Themen der Persönlichkeitsentwicklung, Achtsamkeit und Spiritualität.

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Was mich 5 Wochen mit einer Tarantel unter einem Dach lehrten

Autorenbild: Jens CzechtizkyJens Czechtizky


Im Sommer 2023 verbrachte ich zwei Monate im Dschungel in Peru.

Davon auch fünf Wochen in einer sogenannten „Dieta“ unter der Anleitung eines Heilers/Curandero des Volkes der Shipibo-Conibo.


Bestandteil dieser Dieta waren u.a. die Isolation in einer kleinen Hütte („Tambo“), eine sehr reduzierte Ernährung und Verzicht auf sämtliche Formen einer möglichen Ablenkung, wie zB elektronische Geräte und Kommunikation.



Über diese Zeit könnte ich sicherlich ein ganzes Buch schreiben, aber ich möchte hier nun eine Geschichte mit dir teilen.


Am vierten oder fünften Tag kam ich von der Veranda herein und sah etwas in der Ecke an der Wand sitzen. Sofort durchfuhr mich ein Schreck und zwar noch bevor ich wirklich realisierte, was das war. Scheinbar sprang da sofort eine ganz tiefsitzende Ur-Angst an. Als ich näher ging und erkannte, dass es sich um eine faustgroße Tarantel handelte, war ich erstmal geschockt!



Ich hätte natürlich auch was sagen können, dann hätte man sie sofort entfernt, aber irgendetwas in mir wusste, sie soll bleiben. Sie hat noch eine wichtige Botschaft für mich!


Die anschließenden Zeit war erstmal ein ständiges abchecken, wo sie gerade sitzt. Denn glaubt mir, es fühlt sich besser an, wenn man sie tatsächlich sieht und weiß wo sie ist. Mit wirklicher Entspannung war es aber nichts mehr.


Irgendwann wurde mir aber klar, dass ich nun genau zwei Optionen habe:


Weiterhin der Angst die Kontrolle über mich geben oder ins Vertrauen und in die Hingabe gehen.


Ich habe mich für das Zweite entschieden! Und das war sowohl eine grundsätzliche Entscheidung (Angst ist nie ein guter Ratgeber), als auch eine ganz Bewusste. Mir war ja klar, sie will eigentlich nichts von mir, ich bin nicht ihre potentielle Beute. Vielmehr frisst sie sogar diese lästigen Schaben im Raum und erweist mir so einen großen Dienst.


Und solange ich sie in Ruhe lasse, ist alles gut. Dabei griff ich unaufmerksam tatsächlich mal fast in sie rein, als ich Abends die Fliegentür auf der Veranda nach draussen öffnete - sie saß ca. 5 cm entfernt ganz ruhig da.


Was aber ab diesem Zeitpunkt geschah, in dem ich mich bewusst dazu entschied zu Vertrauen, war überwältigend! Alles in mir veränderte sich innerhalb weniger Minuten und ich erlebte eine angenehme innere Ruhe. Obwohl sich im Außen ja eigentlich nichts veränderte - die Tarantel war immer noch da - veränderte sich dennoch alles für mich.


Ja, ich war trotzdem achtsam. Vor allem wenn es dunkel war hatte ich meine Stirnlampe und leuchtete, bevor ich etwas anfasste.


Aber da war keine Angst mehr. Zu Vertrauen brachte mir einen großen inneren Frieden.


Wenn wir vertrauen, bekommen wir zwar nicht die Garantie, dass etwas so sein wird, wie wir es wollen. Aber wir glauben daran, sind überzeugt und dann geschieht sogar noch mehr: es wird zu unserer Wahrheit und die Realität formt sich danach.


Und in diesem Vertrauen kam ich in die Hingabe. Ich ließ alles so sein wie es war und gab mich dem hin. Man könnte auch sagen, vertraute mich dem Leben / einer höheren Führung an.



Hingabe bringt dich in den „Flow of Life“. Du löst dich von dem Irrglauben, Kontrolle über das Leben zu haben und lässt es einfach geschehen. Dadurch wird alles viel leichter, viel einfacher und du erlebst ein komplett anderes Sein.


Was ich dir hier also mitgeben kann, ohne dass du zuerst fünf Wochen lang mit einer Tarantel unter einem Dach wohnen musst, ist diese Metapher:


Tanze mit dem Leben und lass dich von ihm führen.

Es ist der perfekte Tanzpartner und wird dich immer richtig leiten.


Für diesen Tanz braucht es beide Seiten. Aber nur eine kann die Führung übernehmen. Der Andere begibt sich in dessen Hände. Macht natürlich trotzdem die richtigen (Tanz-)Schritte. So entsteht ein wunderbarer Tanz, der Freude bereitet und Spaß macht.


Vielleicht kannst du das ja auch auf eine Situation in deinem Leben anwenden.


Übrigens sah ich die Spinne dann gar nicht mehr, als ich diese Botschaft verstanden habe. Nur in den letzten Tagen zeigte sie sich nochmal, hatte aber zwei Beine verloren…


Wer weiß, vielleicht beschützte sie mich sogar vor einer wirklichen Gefahr.


Gut, dass ich dieser Stimme in mir ganz am Anfang vertraut habe.



 
 
 

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